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Training über positive Verstärkung

"Einen guten Halter erkennt man nicht daran, wie gut sein Tier Kommandos ausführt,
sondern daran, wie er damit umgeht, wenn es diese nicht ausführt."

Bernd Baron
Warum positive Verstärkung?
Seit den 1960er Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler intensiv mit dem Lernverhalten von Tieren. Das Training über positive Verstärkung beruht auf diesen verhaltensbiologischen Erkenntnissen, die die Grundlagen des Lernens bilden – beim Tier genauso, wie beim Menschen!
Damit ist positive Verstärkung die effektivste Methode, Tiere dazu zu motivieren, mit uns zusammenzuarbeiten.
Und all das stressfrei, freiwillig und ohne Strafe!

Was ist nun positive Verstärkung?
Jedes Tier zeigt Verhaltensweisen – manche davon sind für uns von Vorteil, andere führen zu Problemen im alltäglichen Zusammenleben. Wie der Name vermuten lässt hat die positive Verstärkung zum Ziel, erwünschtes Verhalten zu verstärken – also vermehrt auftreten zu lassen. Andererseits soll unerwünschtes Verhalten weniger oft bis gar nicht mehr auftreten – also „gelöscht“ werden.
Das Werkzeug, an dem sich diese Art des Trainings bedient, ist die Konsequenz. Eine aus Sicht des Tieres positive Konsequenz – das kann Futter, Spiel oder auch andere Ereignisse sein – macht es für das Tier sinnvoll, das vorangegangene Verhalten öfter zu zeigen. Nicht aus Angst, dass eine Strafe folgt, sondern aus Motivation, die Belohnung zu bewirken.

Was sind Verstärker?
Was für das jeweilige Tier als Verstärker empfunden wird, ist sehr individuell. Die meisten empfinden Futter als tolle Belohnung, aber auch Aufmerksamkeit durch den Menschen, ein gemeinsames Spiel oder die Türe zum Garten, die sich öffnet, wenn der Hund brav „Sitz“ gemacht hat, können als Verstärker dienen. Verstärker finden sich überall im Alltag, wenn man genau schaut und weiß, was seinem Tier Freude bereitet.

A-B:C
Antecedence (Trainingsbedingungen so gestalten, dass das Verhalten wahrscheinlicher wird)
Behaviour (Das Verhalten, das das Tier zeigen soll)
Consequence (Konsequenzen - Verstärkung erzeugt Verhalten, Strafe vermindert Verhalten)

Konsequenzen formen das Verhalten
Tiere - und damit auch wir Menschen – lernen also durch Konsequenzen, die unser Verhalten mit sich bringt. Ist die Konsequenz auf ein Verhalten positiv, wird ein Verhalten häufiger auftreten. Führt das Verhalten nicht zur gewünschten Konsequenz – öffnet sich also, um beim obigen Beispiel zu bleiben, die Gartentüre nicht, wenn man wild dagegen springt – wird das Tier sein Verhalten überdenken und alternative Wege ausprobieren, um an sein Zeil zu kommen. Auch negative Konsequenzen – zum Beispiel das Wegdrehen des Besitzers, den man durch Anspringen begrüßen wollte – werden dazu führen, dass das Verhalten weniger oder gar nicht mehr auftritt.

Das Timing machts!
Damit das Tier schnell und effektiv lernen kann, ist das richtige Timing enorm wichtig. Nur, wenn die Konsequenz unvermittelt nach dem gezeigten Verhalten eintritt, hat das Tier die Möglichkeit, diese mit seinem Verhalten zu verknüpfen.
Um möglichst punktgenau – im Idealfall in der Sekunde – belohnen zu können, ist ein Markersignal wie der Clicker ein wunderbares Werkzeug. Dazu muss das Tier lernen, dass das Markersignal (z.B. der Click) eine Belohnung ankündigt. Es lernt, dass das Verhalten, dass es direkt vor dem Ertönen des „Clicks“ gezeigt hat, richtig war und es dafür belohnt wird.
Nach JEDEM Markersignal folgt eine Belohnung, jedoch steigert sich je nach Können die Anforderung für den Click.

Schritt für Schritt zum Erfolg
Viele Verhaltensweisen, die wir im Alltag von unserem Hund verlangen, sind sehr komplex. Deshalb werden einzelne Lektionen in kleine Teilschritte zerlegt, die dann zu einem ganzen Verhalten zusammengesetzt werden. So kann das Tier mitdenken und hat zudem Erfolg an den einzelnen kleinen Schritten, welche es weiter motiviert.


Auch wenn es am Anfang etwas kompliziert klingen mag, wenn man sagt, man trainiert nach wissenschaftlichen Prinzipien, so ist es doch wichtig, diese Erkenntnisse im Hinterkopf zu haben. Wenn man verstanden hat, wie Tiere lernen und warum sie gewisse Verhalten zeigen, kann man aus einem riesigen Pool an Trainingssystemen schöpfen. Einfach gesagt hat man damit ein Werkzeug in der Hand, mit dem man alle Situationen meistern und seinem Tier jegliche Verhaltensweisen beibringen kann, sofern es seine körperlichen Möglichkeiten nicht übersteigt.

Lass die Grenzen im Training die des Tieres sein und nicht die des Trainers“  - Bob Bailey

Dieses Video von meiner Kollegin Claudia Hußmann erklärt das oben Geschriebene in einfacher und lustiger Darstellung!

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